Veranstaltungs-Rückblick 2024
Mitgliederversammlung 2024: Karl Heinz Bossier verabschiedet
Nach 14-jährigem Einsatz im Vorstand des Pulheimer Hospizvereins wurde Karl Heinz Bossier in der Mitgliederversammlung am 25. April 2024 verabschiedet. Vorsitzender Dr. Wolfgang Lerch würdigte Bossiers große Verdienste um den Verein ebenso wie seine fachlichen und menschlichen Qualitäten. Bossier hatte den Verein zu Beginn der 2010er Jahre gemeinsam mit dem damaligen Vorsitzenden Werner Weiland erfolgreich durch schwierige Zeiten geführt. Er war lange Jahre der Pulheimer Vertreter im Aufsichtsrat der Hospiz im Rhein-Erft-Kreis gGmbH, die die Ausbildung der ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter organisiert und auch am stationären Hospiz Erftaue beteiligt ist. Mit seinem gestalterischen Talent entwickelte er das Logo der 2019 gegründeten Hospizstiftung Pulheim im Alleingang und fand auch für die vielfältigen technischen Probleme im Alltag des Vereins immer eine Lösung. Die Mitglieder dankten Karl Heinz Bossier mit lang anhaltendem und stehendem Applaus.
Über die hospizliche Arbeit des Jahres 2023 berichteten die Koordinatorinnen Petra Schenzler und Michaela Weber. So wurden im Berichtsjahr 56 Personen in ihrer letzten Lebensphase von Ehrenamtlichen des Hospizvereins begleitet, davon 37 Personen zu Hause und die anderen im Heim oder im Krankenhaus. Auch im laufenden Jahr ist die Zahl der Begleitungsanfragen hoch: So gab es in den ersten knapp vier Monaten bereits 37 Anfragen. Auch weitere ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter konnten erfreulicherweise gewonnen werden, so dass ihre Zahl auf mittlerweile 51 Personen gestiegen ist. In der Trauerbegleitung nahmen 2023 insgesamt 55 Personen die verschiedenen Angebote von Hospiz Pulheim in Anspruch. Ferner fanden fünf Projektwochen von „Hospiz macht Schule“ in der Pulheimer Barbaraschule und der Glessener Rochusschule statt. Diese Initiative trägt maßgeblich dazu bei, die Hospizidee in der Bevölkerung zu verbreiten: Seit 2017 hat der Verein auf diesem Wege insgesamt 473 Kinder und 346 Familienangehörige erreicht.
Schließlich wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand, dem Dr. Wolfgang Lerch (Vorsitzender), Elisabeth Rehmann (stellvertretende Vorsitzende), Werner Weiland (Geschäftsführer) und die Beisitzer Johannes Böttcher, Dr. Walburga Engel-Riedel und Kay Uwe Erdmann angehören.
Die „Tabutanten“ begeistern das Publikum
Improvisationstheater vom Feinsten boten die beiden „Tabutanten“ Christine G. Holzer und Simone Schmitt bei ihrem Auftritt im ausverkauften Pulheimer Walzwerk am 10. März 2024. Unter dem Motto „Sie werden lachen, es geht um den Tod“ holten sie Themen wie Leben, Tod, Trauer, Sterben und Liebe aus der Tabuzone auf die Bühne. Die Stichworte dazu ließen sie sich vom Publikum geben und banden sie auf unnachahmlich humorvolle Weise in ihre Theaterstücke ein. Kräftiger und lang anhaltender Applaus zeigte am Ende, wie gut die Darbietung bei den Besucherinnen und Besuchern angekommen war. Die beiden Koordinatorinnen des Pulheimer Hospizvereins, Petra Schenzler und Michaela Weber, hatten die Veranstaltung organisiert und präsentierten im Theaterfoyer Informationen zum hospizlichen Angebot des Vereins.
Trauer am Arbeitsplatz
Während freudige Ereignisse wie Geburtstage, Hochzeiten oder Geburten auch am Arbeitsplatz gern auf Resonanz stoßen und mitgefeiert werden, ist der wertschätzende Umgang mit Verlusterfahrungen und Trauer von Kolleginnen und Kollegen sehr viel schwieriger. Um Orientierungshilfen für solche Situationen zu geben, hatte der Pulheimer Hospizverein in Kooperation mit der Stadtbücherei für den 18. Januar 2024 zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung mit der Trauerbegleiterin, Schulungsleiterin und Buchautorin Christine Kempkes eingeladen. Trotz der schwierigen Großwetterlage mit heftigem Schneefall am Vortag kamen über 20 Interessierte in die Stadtbücherei. Ein natürlicher Umgang mit Trauer sei für alle Beteiligten, egal ob Kolleginnen und Kollegen oder Unternehmensleitung, sehr wichtig, betonte Christine Kempkes. Nicht gelebte oder verdrängte Trauer mache über kurz oder lang krank. Gelebte Trauer hingegen sei heilsam und unterstütze Menschen, Schritt für Schritt wieder zu ihrer Leistungsfähigkeit zurückzufinden. Die Referentin gab zahlreiche Hinweise, wie in Unternehmen eine Kultur etabliert werden kann, die den Mitarbeitenden Räume für Trauer öffnet. Darüber hinaus zeigte sie an praktischen Beispielen, wie man durch Gesten, gesprochene oder geschriebene Worte angemessen auf die Trauer von Kolleginnen und Kollegen eingehen kann.