Eine Reise für trauernde Menschen nach Juist

Auch in diesem Jahr haben sich wieder 10 Damen, begleitet von den zertifizierten Trauerbegleiterinnen Barbara Schwenzer und Romy Kohler, auf die Reise nach Juist gemacht.
Freitag, den 07. Oktober haben wir gegen Mittag den Bahnhof von Köln verlassen und unsere reservierten Sitzplätze eingenommen. Leider teilte uns der Zugführer in Gelsenkirchen mit, dass die Lok einen Schaden habe und die Fahrt hier beendet sei. Mit Hilfe meines Handys, der Dame von Neue Wege, unserem Reiseveranstalter und meinem Ehemann versuchte ich die weiteren Zugverbindungen herauszufinden. Wir sind dann mit einem Zug weiter nach Münster gefahren, dort in einen Zug nach Emden und danach in einen Zug nach Norddeich gestiegen. Da die Fähre nach Juist gezeitenabhängig nicht mehr für uns erreichbar war, haben wir von unterwegs den Töwer Express, ein Schnellboot für kleine Gruppen, nach Juist gebucht. Dieser war natürlich sehr viel teurer, aber ich hoffe, den Betrag von der DB ersetzt zu bekommen. Zur Anlegestelle mussten die alten Damen dann 15 Minuten zu Fuß gehen. Für unsere Ankunft am Hafen in Juist war inzwischen eine Kutsche bestellt. Diese hat uns dann zum Pax Gästehaus gebracht, welches wir gegen 22.00 Uhr erreicht haben.
Am nächsten Morgen haben wir nach dem gemeinsamen Frühstück eine Ankommens- und Kennenlernrunde gemacht. Anschließend fand ein Orientierungsspaziergang über die Insel statt. Nachmittags haben sich die Teilnehmerinnen bei einem Strandspaziergang inhaltlich mit ihrer Trauer auseinandergesetzt. Abends sind einige Damen noch ins Teehäuschen gegangen und wir Trauerbegleiter haben mit den anderen Teilnehmern eine gesellige Runde gestaltet.
Sonntagvormittag stand die „Landkarte des Lebens“ auf dem Programm. Nachmittags sind wir gemeinsam am Watt entlang bis zum Flughafen gelaufen.Abends haben wir uns, zum Austausch im Aufenthaltsraum getroffen, wie es von den Teilnehmerinnen gewünscht worden war.
Montag hatten wir das Thema „Reflexion“. Nachmittags haben die Trauerbegleiterinnen Einzelgespräche angeboten, die auch von einigen Teilnehmerinnen wahrgenommen worden sind. Abends gab es wieder den Wunsch nach einem gemeinsamen Spiel.
Dienstag standen „Netzwerke“ (Familie, Freunde, Profis, Vereine, Arbeit) im Mittelpunkt. Den Nachmittag wollten die Damen gerne für eine Shopping Tour nutzen. Frau Kohler und Frau Schwenzer wurden als Modeberater eingesetzt.
Mittwoch haben die trauenden Damen in einem einfühlsamen Trauerritual ihre größte Bedrängnis ans Meer abgegeben. Nachmittags sind wir über den Otto – Leege – Pfad gegangen, der viele Anregungen gibt.
Donnerstag ging es um Lebenswege/Spuren/Stärken. An Hand ihres eigenen Lebensweges haben die Teilnehmerinnen festgestellt, was sie schon alles geschafft und überwunden haben. Es gab eine Zukunftswerkstatt, bei welcher sich die Teilnehmerinnen überlegt haben, wie ihr Leben/Tagesablauf weiter verlaufen wird und soll. Nachmittags sind wir mit dem Fahrrad bzw. der Kutsche zur Domäne Bill gefahren. Den letzten Abend haben wir gemeinsam in der Schirmbar am Strand verbracht.
Am Freitag, unserem Abreisetag, haben wir nach dem letzten gemeinsamen Frühstück unsere Koffer gepackt und sind zum letzten Mal über die Insel zur Fähre gelaufen.
Zahlreiche, nicht einzeln aufgezählte Angebote zu Gesprächen und Aktivitäten haben die Teilnehmerinnen sehr engagiert wahrgenommen.
Barbara Schwenzer
…und hier der Brief einer Teilnehmerin, die ihre Eindrücke von der Trauerreise wiedergibt: Brief einer Teilnehmerin
Wir danken der Marga und Walter Boll-Stiftung (Kerpen) herzlich für die großzügige Förderung der Trauerreise.
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