Hospiz macht Schule: Fortsetzung mit zwei Projektwochen

„Hospiz macht Schule“ – so lautete das bundesweite Projekt an Grundschulen, das die Mitarbeiterinnen von Hospiz Pulheim e.V. seit einigen Jahren auch den Pulheimer Grundschulen anbietet.
Unser Engagement hat sich bis in die Nachbarstadt Bergheim herumgesprochen und so haben wir uns über eine Anfrage der GGS Rochusschule in Glessen sehr gefreut.
Pandemiebedingt mussten die geplanten Projektwochen um fast ein ganzes Jahr verschoben werden. Umso erfreulicher ist es, dass wir in diesem Schuljahr wieder starten durften. Bereits zwei der drei 4. Schuljahre der Rochusschule konnten im November von dem Angebot profitieren und so wurden im Rahmen von zwei Projektwochen in der Pinguin- und der Fuchs-Klasse Fragen der Kinder zu den sensiblen Themen „Tod, Sterben und Trauer“ in einem geschützten Rahmen beantwortet. In der Woche 31.01.-04.02.2022 besucht der Hospizverein die Marienkäfer-Klasse und schließt mit dieser Projektwoche die Besuche für das Schuljahr 2021/2022 an der Rochusschule ab.
Zum Hintergrund: Viele Eltern versuchen bei schweren Krankheiten, Leiden und Verlust im Familien- oder Freundeskreis, ihre Kinder vor dem hautnahen Erleben dieser Ereignisse zu schützen. Allerdings wollen die Kinder selbst in Krisenzeiten keineswegs geschont werden. Daher verfolgt die bundesweite Initiative „Hospiz macht Schule“ ein zweifaches Ziel: Zum einen sollen Kinder mit dem Thema „Tod, Sterben und Trauer“ nicht allein gelassen werden. In einem geschützten Rahmen sollen sie vielmehr die Möglichkeit erhalten, alle Fragen, die sie zu den Themen bewegen, zu stellen und so gut wie möglich beantwortet zu bekommen. Zum anderen können auch die Eltern der Kinder durch das Projekt lernen, dass es wichtig ist, bei sensiblen Fragen des Lebens mit den Kindern offen zu sprechen und nichts zu verdrängen. Sie selbst haben oftmals bei dem Thema schwierige Erfahrungen gemacht und wissen vielfach nicht, wie sie ihre Kinder wirklich unterstützen sollen.
In den Projektwochen geht es darum zu vermitteln, dass Leben und Sterben untrennbar miteinander verbunden sind. Die Themenschwerpunkte werden den Grundschülerinnen und Grundschülern – ihrem Alter entsprechend – etwa mit Geschichten, Bilderbüchern und Filmausschnitten nahe gebracht. Die Auseinandersetzung erfolgt in Kleingruppen von 4-6 Kindern, die jeweils von einem Mitarbeiter während der gesamten Woche betreut werden. Verschiedene Techniken wie das Gestalten von Collagen, die pantomimische Darstellung eigener Gefühle etwa bei Krankheit, Fantasiereisen, Meditationen sowie der Umgang mit Farben und Musik erleichterten den Zugang zu diesem sensiblen Thema.
Am letzten Tag jeder Woche präsentieren die Kinder ihren Eltern bei einem kleinen Abschlussfest die vielfältigen Ergebnisse der Woche.
Die Projektwochen werden von jeweils fünf ehrenamtlichen – und für „Hospiz macht Schule“ eigens geschulten – Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Pulheimer Hospizvereins unter Leitung der Koordinatorin Petra Schenzler durchgeführt.
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