Für eine „mitsorgende Stadtgesellschaft“

„Ein lebendiger Vortrag über das Thema Sterben, der Mut macht zum Leben“, so fasste ein Teilnehmer seinen Eindruck vom Vortrag des renommierten Grazer Pflegewissenschaftlers Prof. Dr. Andreas Heller zusammen. Heller – Inhaber des europaweit ersten Lehrstuhls für Palliative Care und Organisationsethik – war am 12. Mai 2022 Gast des Pulheimer Hospizvereins und hielt im Kaisersaal der Abtei Brauweiler einen Vortrag mit anschließender Diskussion zum Thema „Leben erhalten oder sterben lassen.“ In seinen eindrucksvollen Ausführungen behandelte er ein breites Spektrum von Themen, wie etwa die Bewahrung der Autonomie in der letzten Lebensphase, Möglichkeiten und Grenzen der Vorsorge durch Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, den Umgang mit Sterbenden in der Corona-Pandemie oder die Frage der Neuregelung des assistierten Suizids und dessen Folgen. Sein Appell: „Was wir brauchen, ist eine mitsorgende Stadtgesellschaft, in der mir das Schicksal der Anderen nicht gleichgültig ist, ihr Leiden und Sterben mich nicht kalt lässt, sondern auffordert. Allein in der Hinwendung zum Anderen verändert sich etwas. Allein so werden wir auch Wege finden, mit Menschen, die Suizidassistenz wollen, umzugehen.“
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